11. März 2014

Die etwas anderen Lernstrategien - Teil I

Der Countdown läuft - zumindest in Baden-Württemberg! Die zukünftigen Abiturienten und Abiturientinnen starten in die schriftlichen Prüfungen. Einige von Ihnen haben sich ausgiebig vorbereitet, andere etwas weniger intensiv und vielleicht ist doch tatsächlich der ein oder andere so cool, sich "gefühlt" überhaupt nicht vorzubereiten. Jeder nach seiner Facon! Jeder seinen Vorstellungen, seinen Glaubenssätzen entsprechend.

"Ich war schon immer ein langsamer Lerner!" - "Englisch konnte ich noch nie!" - "Bio ist nur Auswendiglernen!" - "Mathe ist so was von blöd!" - "Das will einfach nicht in meinen Kopf!" - "Ich will bloß durchkommen!" Diese und ähnliche Sätze hören ich aus dem Mund der jungen Menschen um mich herum.

Interessant ist, zu beobachten, obwohl sicherlich die große Mehrheit der Schüler das Abitur bestehen wird, dass Sätze wie die oben genannten täglich geäußert werden. Warum? Mit welchem Ziel? Sich besser zu fühlen? Sich sicher zu fühlen? Also ich fühle mich beim Äußern von Sätzen wie "Das kann ich nie!" - "Das macht überhaupt keinen Sinn!" etc. pp. überhaupt nicht gut! Was bezwecke ich damit, wenn ich sage: "Das will einfach nicht in meinen Kopf!" - "Ich will einfach nur bestehen!"? Eine Frage, deren Beantwortung dich ganz tief in deine Vorstellungen von dir und der Welt bringen wird; die dir zeigen wird, wie du funktionierst und wie du es machst, dich unwohl, gestresst, unglücklich oder erfolglos zu fühlen. 

Wenn du vor der Beantwortung dieser Frage zurückscheust, kein Problem. Dann lege einfach dein altes Verhalten ab und ersetzte es durch eines, das dir gut tut und dir hilft, erfolgreich und glücklich zu sein.

Der erste Schritt in Richtung Erfolg ist folglich, orientiert an Katie Byrons "The Work", das Umkehren dieser negativen Glaubenssätze, die Ausdruck unserer Vorstellungswelt sind. Sag dir positive Dinge wie "Das schaffe ich!" - "Stück für Stück erreiche ich mein Ziel in völliger Gelassenheit und Ruhe!" Die fantastische Louise Hay würde sagen: "Suche dir eine positive Affirmation, die zu dir passt!" Nutze sie anfangs noch wie ein Mantra, bis sie dir in Fleisch und Blut übergegangen, d.h. ein Teil deiner Vorstellungswelt ist. Natürlich darfst du hier dranbleiben! Denn gesetzt den Fall, dass du dir die anderen negativen Glaubenssätze in den letzten 15 oder gar 50 Jahren eingebläut hast, macht es Sinn hier zu üben.

Und nun die nächste Crux: Kannst du dir selbst vorstellen, dein Ziel zu erreichen? Ist es für dich vorstellbar? Denn wenn es außerhalb deiner Vorstellung liegt, etwas zu erreichen, dann wirst du es auch nicht erreichen. Das tolle, an dieser Sache ist, dass du, wenn du sie umkehrst, einen weiteren zentralen Schlüssel zum Erfolg hast: Ich kann mir vorstellen, dieses Ziel zu erreichen. Noch besser ist, dir zu sagen: "Ich erreiche dieses Ziel!"
Überaus hilfreich ist, wenn du dir vorstellst, das Ziel bereits erreicht zu haben. Wie fühlt es sich an? Wer sagt was zu dir? Du hörst deine Mutter mit euphorischer Stimme sagen: "... hat das Abitur geschafft!" Du siehst, wie der Schulleiter dir das Abiturzeugnis feierlich mit Händedruck überreicht. Was auch immer dein Ziel ist, sieh dich im Ergebnis und mach es mit all deinen Sinnen erfahrbar! 
Diese Form der über alle Sinne wahrnehmbaren Zieleplanung habe ich übrigens schon einmal mit einer 5. Klasse im Vorfeld einer Klassenarbeit gemacht. Ich war selbst ob des Ergebnisses verblüfft: Die zuvor Angst besetzte Erfahrung "Diktat" war ein Heidenspaß und es regnete "Einser". Der Durchschnitt war atemberaubend gut! Nix von wegen Gausche Normalverteilung!  

Die dritte implizite "Hürde" bzw. Chance liegt in der Definition von Erfolg. Erfolg ist das Erreichen von Zielen; und ich möchte noch einen Schritt weiter gehen, es ist das Erreichen von selbstgesteckten Zielen. Denn wer keine Ziele hat, arbeitet unweigerlich für die Ziele anderer. Und wer will das schon? Im schulischen Kontext bedeutet das im Klartext, dass die Jugendlichen das Abitur für SICH und für niemanden sonst erreichen wollen sollten. Denn wenn nicht, ist das mit der Begeisterung so eine Sache und Begeisterung ist der Schlüssel für die nächste Tür in Richtung Erfolg. Begeistere dich für dein Ziel! Begeistere dich für die Gestaltbarkeit deines Lebens.

Diese hier genannten Phänomene - 
  1. positive Glaubenssätze 
  2. eigene Ziele definieren 
  3. Begeisterung für die eigenen Ziele
- sind kein Geheimnis und dennoch werden sie in der Realität häufig nicht praktiziert. Viele von uns glauben, dass Lernen schwierig, mit Stress und anderen negativen Gefühlen begleitet sein MUSS. Und genau so wird es dann auch sein! Das kann ich fast tagtäglich in meinem Beruf als Lehrerin beobachten. Doch nicht nur auf den Schulbänken tummeln sich die Menschen, die sich das Leben durch ihre Art zu denken erschweren und sich erfolglos fühlen. 

Ebenfalls kein Geheimnis ist, dass wir lebenslang Lernen - der eine mehr, der andere weniger; wieder jeder nach seiner Facon! Genial ist es, zu erkennen, dass wir unsere "Facon" GÄNZLICH selbst bestimmen und auch verändern können! Lernen darf leicht sein und Spaß machen - und das gelingt, wenn wir ein klares Ziel vor Augen haben, für das wir uns begeistern und unser negatives "Kopfkino" durch ein positives ersetzen.

Lernen darf leicht sein! 

Und weil ich zu diesem Thema noch mehr zu sagen habe, gibt's im nächsten Post noch mehr zum Leichten Lernen!

Madonna hat den Satz bzw. die Aufforderung geprägt "Reinvent yourself!" und sie ist sicherlich eine Meisterin des sich Neu-Erfindens. Falls Lernen für dich früher eine nicht ausgesprochen postive Erfahrung gewesen sein sollte, dann mache dir bewusst, dass das FRÜHER war! ;-) 

In diesem Sinne - let's reinvent ourselves!

Nicole 

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