25. Februar 2014

The world is what you think it is - oder: Ich denke, also bin ich!


Deutschunterricht in der Oberstufe und ich mittendrin statt nur dabei. Bevor wir uns mit den für das Abitur relevanten Romanen auseinandersetzen, gibt's heute erst einmal eine Einführung in den Konstruktivismus. Konstrukti... was? Ja, egal. Vergiss das Wort am besten gleich wieder, es hindert dich vielleicht daran, das wirklich Interessante an den Aussagen dieser philosophischen Denkrichtung für dich zu nutzen. Eine relativ bekannte Aussage des Konstruktivisten Paul Watzlawick ist: "Man kann nicht nicht kommunizieren!"; eine weitere, auf die ich heute eingehen möchte, ist: "Wir konstruieren unsere Wirklichkeit". 

Im letzten Post habe ich behauptet, dass unsere innere Realität unsere äußere erschaffe. Diese schlauen Worte sind mir nicht über Nacht in den Sinn gekommen: Ja, da unterrichte ich an einer öffentlichen Schule und lerne doch tatsächlich was für mein Leben! Etwas für mich Relevantes! Und es bleibt zu hoffen, dass auch die Schüler etwas für sich haben lernen können. Sehr seltsam ist, dass für mich die Grundannahmen des Konstruktivismus nicht wirklich neu waren, doch ich glaube, dass ich sie erst durch mein Unterrichten wirklich in ihrer Tragweite (für mich persönlich) verstanden habe. 

In derselben Woche, in der ich dieses Thema an den Mann bzw. an den Schüler - weiblich und männlich - gebracht habe, ist dann etwas Interessantes passiert: Mein täglicher Gesundheitsnewsletter schließt mit den Worten "The world is what you think it is!" und verweist auf irgendetwas, das Huna heißt. Nachdem ich dann "Huna" gegoogelt habe, weiß ich, dass es eine etwa 5000 Jahre alte hawaianische Philosophie ist, die auf sieben Grundannahmen basiert: 

1. IKE - The world is what you think it is. 
           (Die Welt ist das, was du glaubst.) 
2. KALA - There are no limits, everything is possible.
              (Es gibt keine Begrenzungen, alles ist möglich.)
3. MAKIA - Energy flows where attention goes. 
           (Die Energie fließt dorthin, wo deine Aufmerksamkeit ist.)
4. MANAWA - Now is the moment of power. 
           (Jetzt ist die Zeit der Macht. Es gibt nur das Jetzt.) 
5. ALOHA - To love is to be happy with. 
           (Lieben bedeutet glücklich sein mit.) 
6. MANA - All power comes from within. 
           (Alle Macht kommt von innen.) 
7. PONO - Effectiveness is the measure of truth.       
          (Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit.)

Ich lese diese sieben Prinzipien und liebe die Klarheit, die Ehrlichkeit die darin deutlich wird. Warum sollte ich mich (und meine Schüler) mit diesen teilweise superkompiliziert formulierten Gedanken der Konstruktivisten auseinandersetzten, wenn die Huna doch so klar auf den Punkt gebracht haben, wie unsere "Wirklichkeit" (die in der Huna-Vorstellungswelt eine Ebene des Traums ist), funktioniert?!

Natürlich sind  die 7 Huna-Prinzipien "Hilfskonstrukte", um mich in dieser Welt zurecht zu finden. Ebenso bieten Religionen für viele unter uns Vorstellungswelten, die Sicherheit vermitteln und Orientierung geben. Hier darf jeder das für sich Passende herausfinden. Und woher weiß ich, dass es das Richtige für mich ist? Probier es aus - höre in dich hinein und sei ehrlich mit dir! Was tut dir wirklich gut? 

Es ist so wunderbar: Ich liebe das Zeitalter des Internet. Wissen ist verfügbar! Ich bin umgeben von unsagbar viel Informationen und was mache ich damit, das ist die große und zentrale Frage. Und das ist die einzige Frage, die von Relevanz ist! Was mache ich mit dem Wissen? Nun weiß ich, dass ich der Erschaffer meiner Realität bin. Super! Trotzdem fühle ich mich manchmal richtig ... Genau! Und deshalb ist es gut zu wissen, wie du hier vorgehen kannst, um eben diesen Umstand zu ändern. Keiner sagt, dass du von einem richtig miesen State oder Gefühlszustand in ein euphorisches "Himmel-Hoch-Jauchzen" stürzen musst. Das fühlt sich womöglich nicht echt, nicht gut an. Doch Stück für Stück kannst du dich BEWUSST glücklicher werden lassen. Das geht. Probier's aus! 

Ich freu mich, von deinen Versuchen zu hören/zu lesen!

Und für die, die noch einen Schritt weiter gehen möchten, gibt's hier noch einen kleinen Selbsttest zum Thema "The world is what you think it is!". Achtung! Die folgenden Fragen sollten nur beantwortet werden, wenn du mit dir selbst ehrlich bist. Schreib' sie am besten auf und nimm dir etwas Zeit (für dich). Du wirst vielleicht überrascht sein, was du über deine derzeitige Wirklichkeit herausfindest. Nimm deine von dir selbst erzeugten Begrenzungen wahr (falls du soetwas überhaupt hast) und ändere deine Glaubenssätze - ändere deine Wirklichkeit und sei glücklich! 
  • Ich denke, die Welt ist ... 
  • Ich denke, ich bin ... 
  • Ich denke, die Leute / meine Mitmenschen sind ... 
  • Ich denke, Geld ist ... 
  • Ich denke, mein Job ist ... 
  • Ich denke, meine Familie ist ... 
  • Ich denke, in puncto Liebe und Beziehung bin ich ... 
  • Ich denke, meine Gesundheit ist ... 
  • Ich denke, ... 
"Ich denke, also bin ich!" Ich mochte diesen Satz bisher nicht wirklich, denn lieber gehe ich vom Menschen als einem fühlenden Wesen aus. Doch angesichts der obigen Zeilen und Gedanken macht dieser erste Grundsatz der Philosophie René Descartes durchaus (für mich) Sinn.

"Ich denke, also bin ich!" - Wie du!

Nicole








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